Berlin (epd)Bereits in seiner Regierungserklärung vor vier Wochen habe er deutlich gemacht, dass er mit der Situation des für die Flüchtlingsregistrierung zuständigen Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) unzufrieden sei, sagte Michael Müller am Freitag im RBB-Inforadio.
Nach monatelanger Kritik am Chaos auf dem Lageso-Gelände war Allert als Behördenchef am späten Mittwochabend zurückgetreten. Müller hatte zuvor mehrfach seinen Rücktritt gefordert. Die Art des Ausscheidens von Allert hatte am Donnerstag allerdings auch scharfe Kritik ausgelöst. Der stellvertretende CDU-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Stefan Evers, sprach nach dem Rücktritt von einer "öffentlichen Hinrichtung" Allerts.
Unzufriedenheit auch intern kommuniziert
Müller betonte dagegen, dass Allert lange Zeit in seiner Arbeit genügend unterstützt worden sei. "Es hat zusätzliches Personal gegeben von externen Dienstleistern, die wir mit an Bord geholt haben. Es hat einen Staatssekretär zusätzlich gegeben, der sich um organisatorische Dinge kümmert, was die Unterbringung anbelangt", sagte der Regierende Bürgermeister dem RBB. Zudem sei lange auch intern kommuniziert worden, dass man mit Allerts Arbeit unzufrieden sei. "Wenn sich dann über einen längeren Zeitraum da nichts tut, dann muss es auch für einen Regierenden Bürgermeister erlaubt sein, zu sagen, es reicht und jetzt erwarte ich auch wirklich, das es umgesetzt wird", so Müller.
Die seit Monaten andauernden Missstände auf dem Lageso-Gelände hatten zuvor auch bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Flüchtlinge müssen dort oft tagelang bei Wind und Wetter im Freien anstehen, um sich registrieren zu lassen.