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Eine syrische Flüchtlingsfamilie nach ihrer Ankunft am Hauptbahnhof in München.
Gabriel will Familien Vorrang bei Flucht nach Europa geben
In der Diskussion um europäische Flüchtlingskontingente hat sich SPD-Parteichef Sigmar Gabriel für einen Vorrang für Familien ausgesprochen.

Berlin (epd)Es müsse gelten: "Frauen und Kinder zuerst", sagte Gabriel am Donnerstag auf dem SPD-Parteitag in Berlin. Der Vizekanzler lehnte wie viele andere Redner eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen ab. Die Debatte darüber sei "Unsinn", sagte Gabriel.

Grenzen schließen

Es sei zwar richtig, die Geschwindigkeit des Zuzugs zu reduzieren, weil sonst die Möglichkeit zur Integration gefährdet werde, sagte Gabriel. Eine Obergrenze sei aber auch mit Kontingenten nicht durchsetzbar. Die Frage sei, was mit demjenigen passiere, der oberhalb dieses Limits an die deutsche Grenze komme. Ihn könne man nur abweisen, indem man die Grenzen schließe. "Dann ist Europa wirklich im Eimer", sagte Gabriel.

Die Flüchtlingspolitik stand im Mittelpunkt des ersten Tags des SPD-Parteitags, der bis Samstag in Berlin stattfindet. Am frühen Abend sollte ein Leitantrag abgestimmt werden, in dem sich die Partei für europäische Flüchtlingskontingente ausspricht. Gabriel sagte, mit Kontingenten könne der Zuzug gesteuert werden. Zudem werde gewährleistet, dass die Menschen nicht ihr Leben auf der Flucht gefährden müssten.