Berlin (epd)Unabhängig von der Dauer der Elternzeit beteiligen sie sich grundsätzlich stärker an der Kindererziehung als andere Väter, erklärte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Donnerstag in Berlin. Nahmen Väter ihre Elternzeit nicht gleichzeitig mit ihrer Partnerin, verbrachten sie demnach vier Jahre nach der Geburt ihres ersten Kindes etwa anderthalb Stunden mehr Zeit mit der Kinderbetreuung als jene, die mit der Mutter zusammen zu Hause geblieben waren.
Kürzere Elternzeit
Die Länge der Elternzeit, die von Müttern in einem Doppelverdienerhaushalt genommen werde, habe ebenso Einfluss auf die Rollenverteilung im Haushalt, hieß es. Die befragten Mütter blieben durchschnittlich zwei Jahre nach der Geburt ihres ersten Kindes zu Hause. Verlängerte sich die Erwerbsauszeit um ein Jahr, erhöhte sich anschließend der Anteil an der Kinderbetreuung. Der Studie zufolge waren diese Mütter im Schnitt täglich gut eine Stunde länger im Haushalt beschäftigt als Mütter, die eine kürzere Elternzeit genommen hatten.
Die Familienforscherinnen Pia Schober vom DIW und Gundula Zoch von der Bamberg Graduate School of Social Sciences werteten für die Untersuchung Daten der größten und längsten Langzeitstudie Deutschlands von 1992 bis 2012 aus.