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Flüchtlinge kommen in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen an.
Wohlfahrtsverbände fordern schnelle Integration von Flüchtlingen
Vor Beratungen von Verbänden, Wirtschaft und Kirchen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Aufnahme von Flüchtlingen haben die sechs großen Wohlfahrtsverbände gefordert, alles für eine schnelle Integration zu tun.
10.12.2015
epd
Bettina Markmeyer (epd-Gespräch)

Berlin (epd)Die Flüchtlinge müssten so schnell wie möglich aus den Notaufnahme-Einrichtungen verlegt werden, Deutsch lernen und aus der erzwungenen Passivität herausgeholt werden, sagte der Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), Rolf Rosenbrock, dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Die Integration beginnt am Tag der Aufnahme."

Rosenbrock sagte, die 10.000 zusätzlichen Plätze, die der Bund für Bundesfreiwillige in der Flüchtlingsarbeit schafft, könnten schnell besetzt werden. Die sechs großen Wohlfahrtsverbände sprechen sich in diesem Zusammenhang dafür aus, möglichst viele Flüchtlinge als ehrenamtliche Helfer zu beschäftigen.

Hoffnung auf finanzielle Zusagen

Er erhoffe sich von dem Treffen am Donnerstagvormittag im Kanzleramt finanzielle Zusagen für die Arbeit der Verbände, sagte Rosenbrock. Jeder Flüchtling komme irgendwann mit einer ihrer Einrichtungen in Berührung. Neben den ehrenamtlichen Helfern leisteten die Wohlfahrtsverbände die Hauptarbeit.

Die sechs großen Wohlfahrtsverbände haben sich auf ein gemeinsames Integrationskonzept verständigt. Differenzen gibt es aber beim Thema Familiennachzug. Das Deutsche Rote Kreuz hält die geplante zeitweilige Aussetzung für vertretbar, während der Caritasverband, die Diakonie, die AWO, der Paritätische und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland kritisieren, dass dies noch mehr Kinder und Frauen auf die Flucht treibe.