Berlin (epd)In Erstaufnahmeaufrichtungen sowie vor allen in Jugendhilfe-Einrichtungen seien kostenlose WLAN-Netze sowie eine zeitgemäße technische Infrastruktur nötig, sagte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, am Mittwoch in Berlin. Krüger äußerte sich anlässlich der Vorstellung einer Studie der Universität Vechta zur Nutzung digitaler Medien von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland.
Kontakt zur Familie
Demnach ist der Zugang zum Internet für junge Flüchtlinge ein "existenzielles Grundbedürfnis". Nur über soziale Netzwerke wie Facebook oder Messengerdienste wie Whatsapp sei für die Jugendlichen ein Kontakt zur Familie möglich. Ebenso würden mobile Geräte dazu gebraucht, sich etwa in einer fremden Stadt zurecht zu finden. Daneben zählen laut der Studie deutsche Sprachlernapps sowie journalistische Nachrichtenapps zu den am häufigsten genutzten Smartphone-Anwendungen von jungen Flüchtlingen.
Kostenloses WLAN
Finanziert werde die Internetnutzung allerdings meist über Prepaid-Cards und damit der teuersten Möglichkeit, online zu gehen. Krüger forderte deshalb kostenlose WLAN-Zugänge in den Einrichtungen, in denen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wohnen. Schätzungen zufolge leben aktuell rund 50.000 minderjährige Flüchtlinge ohne ihre Eltern in Deutschland.