Mutmaßliche Terrorhelfer sollen Ausrüstung nach Syrien geliefert haben
Vier Männer müssen sich seit Dienstag vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten, weil sie an die Terrorvereinigung «Ahrar al Sham» in Syrien Militärkleidung, Funkscanner und Krankenwagen geliefert haben sollen.

Stuttgart (epd)Die "Ahrar al Sham" (Islamische Bewegung der Freien Männer Großsyriens) galt zumindest bis Mitte 2014 als eine der einflussreichsten und größten salafistisch-dschihadistischen Gruppen des syrischen Aufstands.

Bestellung, Anzahlung und Transport

Im Auftrag eines Mittelsmanns der Terrorvereinigung soll der 32-jährige Libanese Kassem El R. laut Bundesanwaltschaft über seinen 49 Jahre alten deutschen Mitangeklagten Nuran B. 7.500 Stiefel, 6.000 Militärparkas und 100 Militärhemden im Wert von 130.000 Euro für die Vereinigung erworben haben. Der ebenfalls angeklagte 29-jährige Libanese Hassan A.S. war laut Tatvorwurf in die Bestellung mit eingebunden und soll eine Anzahlung auf den Kaufpreis geleistet haben. Der vierte Angeklagte, der Deutsch-Libanese Ali F. (30), sei schließlich am Transport beteiligt gewesen. Die Ware traf laut Bundesanwaltschaft spätestens Anfang 2014 in Syrien ein, wurde der Organisation aber bei einem bewaffneten Überfall wieder abgenommen.

Zwei der vier Angeklagten sollen die Terrorgruppe auch schon im Frühjahr 2013 mit Ausrüstung versorgt haben. Ali F. brachte demnach zwei militärisch nutzbare Funkscanner nach Syrien. Kassem El R. soll fünf gebrauchte Krankenwagen über die Türkei nach Syrien überführt haben.