Frankreichs Außenminister Fabius setzt bei Klimagipfel Vermittler ein
Beim Weltklimagipfel in Paris treibt Frankreichs Außenminister Laurent Fabius die Beratungen über ein neues Klima-Abkommen voran. Als Präsident der UN-Konferenz setzte er 14 Moderatoren ein, die Kompromisse in den Verhandlungsfeldern ausloten sollen.

Paris (epd)Berufen wurde unter anderen der deutsche Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth. Der frühere Chef des Umweltbundesamtes, der als Verhandler auf internationaler Ebene viel Erfahrung hat, vermittelt im hochumstrittenen Bereich der Klimaschutz-Finanzierung.

Am Montag starteten offizielle die Gespräche auf Ministerebene. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) verhandelt im Auftrag der EU über die Frage, wie sich die Pflichten der Industrie- und Entwicklungsländer unterscheiden sollen. Fabius kündigte für Mittwoch einen neuen Vertragsentwurf an, in dem sich politische Fortschritte widerspiegeln sollen. In der ersten Woche waren auf Beamtenebene nur Verbesserungen der Text-Struktur erzielt worden.

Ban: Zukunft der Menschheit sichern

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die Minister zur Einigung auf. "Die Augen der Welt sind auf Sie gerichtet", sagte er in einer Rede im Plenum. Es gehe darum, die Zukunft der Menschheit zu sichern. Die Beratungen der Staatenvertreter könnten dazu beitragen, eine "Revolution der erneuerbaren Energien auszulösen".

In Paris soll bis Ende der Woche ein globales Abkommen vereinbart werden, das erstmals alle Staaten zum Klimaschutz verpflichtet. National verbindliche Ziele zur Minderung des Kohlendioxids, wie sie das 2020 auslaufende Kyoto-Protokoll für die Industriestaaten vorsieht, soll es in dem neuen Vertrag indes nicht geben.

Gerungen wird unter anderem um verbindliche Regeln zur Überprüfung der freiwilligen staatlichen Klimaschutz-Pläne und die Festlegung eines globalen Langfristziels zur CO2-Reduktion. Besonders umstritten ist die Frage, wie die Hilfe für arme Staaten im Kampf gegen den Klimawandel finanziert werden soll.