Nairobi, Rom (epd)Beim Besuch eines Slums am Stadtrand von Nairobi beklagte er am Freitag die Ausgrenzung großer Bevölkerungsteile in Elendsvierteln am Rande von Metropolen wie der kenianischen Hauptstadt. Die Bewohner der Armenviertel litten unter Ungerechtigkeiten "die Minderheiten verursachen, welche Macht und Reichtum konzentrieren und egoistisch verschwenden, während wachsende Mehrheiten sich in verwahrloste, verseuchte, ausgesonderte Randzonen flüchten müssen".
Fehlende medizinische Betreuung
Bei dem Besuch in dem Slum mit 100.000 Einwohnern wies der Papst auf den dort herrschenden Mangel unter anderem an Trinkwasser hin und kritisierte eine unzureichende Versorgung mit Strom wie auch das Fehlen einer medizinischen Betreuung der Einwohner. Den Bewohnern des Viertels würden die Grundrechte auf Land, Wohnung und Arbeit verweigert. Dort fühle er sich jedoch zu Hause, da die Menschen aus Armenvierteln "in meinem Leben und in meinen Entscheidungen einen bevorzugten Platz haben", sagte Franziskus.
Den Industriestaaten warf der Papst "neue Formen von Kolonialismus" vor. Sie setzten afrikanische Länder unter Druck, damit sie Maßnahmen zur Geburtenkontrolle ergriffen, die eine Art "Wegwerfpolitik" darstellten.
Erste Afrika-Reise
Am Nachmittag wollte der Papst weiter nach Uganda fliegen. Trotz Sicherheitsbedenken steht zum Abschluss der sechstägigen ersten Afrika-Reise von Franziskus für Sonntag und Montag ein Besuch in der Zentralafrikanischen Republik auf dem Programm.