Von der Leyen will Bundeswehreinsatz in Nordirak und Mali ausweiten
Nach den Terroranschlägen von Paris will die Bundesregierung mehr Soldaten in den Nord-Irak und nach Mali schicken.

Berlin (epd)Im Nord-Irak sollten künftig bis zu 150 statt bisher 100 deutsche Soldaten eingesetzt werden, um die dortigen Peschmerga auszubilden, sagte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses am Mittwoch in Berlin. Deutschlands Hilfe sei entscheidend, damit die kurdischen Peschmerga-Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" "empfindliche Niederlagen beibringen können".

Logistik und Aufklärung

In Planung sei außerdem, bis zu 650 deutsche Soldaten zur Friedenssicherung ins westafrikanische Mali zu schicken, sagte von der Leyen. Dort habe die von den Vereinten Nationen geführte Minusma-Mission das Ziel, den Friedensvertrag zwischen der Regierung und den Tuareg-Rebellen zu überwachen. Von der Leyen sagte, die Bundeswehr solle insbesondere in den Bereichen Logistik und Aufklärung mitarbeiten. Der Einsatz soll die französische Armee entlasten, die in Mali stark engagiert ist. Bisher sind etwa 200 deutsche Soldaten an einer EU-Ausbildungsmission in dem westafrikanischen Land beteilitgt.

Nach dem jüngsten Hotelanschlag in Mali hatte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) bereits am Wochenende erklärt, dass Deutschland bereit sei, sein Engagement auszuweiten. Der Bundestag muss den Einsätzen in Mali und im Irak noch zustimmen.