Berlin (epd)"Die Situation in den Flüchtlingsunterkünften ist für Frauen oftmals unzumutbar", sagte Maria Loheide von der Diakonie am Dienstag in Berlin. Bei allen pragmatischen Unterbringungsmöglichkeiten dürften Frauen in überfüllten Flüchtlingslagern nicht wieder Opfer von Gewalt werden, appellierte sie.
Jede Einrichtung braucht Schutzkonzept
Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband sieht Schutzlücken. Zuständigkeitskonflikte zwischen Behörden, aufenthaltsrechtliche Beschränkungen und unterschiedliche Handhabungen in den Bundesländern führten zu Rechtsunsicherheit. Die derzeitige Rechtslage führe zu der Situation, dass eine Asylbewerberin im Ernstfall nur unter Verstoß gegen die Residenzpflicht vor Gewalt fliehen könne. Zugang zu einem Frauenhaus sei davon abhängig, ob sich die zuständige Behörde dazu bereiterkläre.
Die Verbände verwiesen auf den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen an diesem Mittwoch. Die Diakonie forderte, jede Flüchtlingseinrichtung sollte ein Schutzkonzept zur Prävention und Intervention bei geschlechtsspezifischer Gewalt haben oder dringend entwickeln.