Bewaffnete nehmen 170 Geiseln in Hotel in Mali
Eine Gruppe bewaffneter Männer hat am Freitag ein Hotel in Malis Hauptstadt Bamako gestürmt und etwa 170 Geiseln genommen.

Genf, Bamako (epd)Die Zahl nannte ein Sprecher der Hoteleigentümergesellschaft im französischen Auslandssender RFI. Demnach fuhren die Geiselnehmer am Morgen in einem Fahrzeug mit Diplomatenkennzeichen vor und eröffneten kurz darauf im siebten Stock des Hotels das Feuer. Nach unbestätigten Berichten soll es sich bei den Tätern um islamistische Terroristen handeln. Die Polizei sperrte die Umgebung des Hotels weiträumig ab. Das Radisson gilt als eines der besten Hotels in Bamako und ist bei Ausländern sehr beliebt.

Islamistischer Terror

Erst im August hatten bewaffnete Mitglieder islamistischer Gruppen aus dem Norden des Landes ein Hotel in Sévaré im Zentrum Malis eingenommen. Bei der Erstürmung des Hotels durch die Armee waren 13 Menschen getötet worden, unter ihnen fünf UN-Angestellte. Obwohl die Städte im Norden Malis weitgehend unter Kontrolle der Regierung stehen, sind islamistische Terrorgruppen in der Gegend nach wie vor aktiv.