Düsseldorf (epd)Lehrer in Deutschland sehen die Datensicherheit an Schulen mit großer Sorge. Eine "mittelalterliche" Ausstattung mit Computertechnik biete keinen ausreichenden Schutz vor Hackerangriffen und begünstige Datenlecks, warnte die Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) am Donnerstag in Düsseldorf.
Folgen unabsehbar
Obwohl an den Schulen täglich ein großer Strom digitaler Daten erzeugt werde, fehle es den Schulträgern an Bewusstsein dafür, sicher mit diesen Daten umzugehen, kritisierte der VBE-Bundes- und Landesvorsitzende NRW, Udo Beckmann. Als Folge drohten "gravierende Verletzungen" der Persönlichkeitsrechte von Schülern, Lehrern und Eltern. Beckmann: "Die Folgen sind unabsehbar."
Der VBE bemängelt vor allem, dass zahlreiche Lehrer wegen fehlender Dienst-PC sensible Schülerdaten auf dem privaten Computer verwalten müssen. Auch seien geschützte E-Mail-Adressen nicht für jede Lehrkraft vorhanden. Dennoch werde im Fall eines Datenlecks die Verantwortung auf den Lehrer geschoben, hieß es.
Schulische Datenschutzbeauftragte
Vor diesem Hintergrund fordert der VBE die Ausstattung aller bundesweit rund 180.000 Lehrer mit Dienst-PCs sowie eine zeitgemäße Ausstattung der Schulen mit Computertechnik. Ergänzend brauche es ein Datensicherheitskonzept, wie es in jedem Unternehmen die Regel sei. Außerdem müsse es flächendeckend schulische Datenschutzbeauftragte geben.
Das Thema steht auch auf der Agenda des Deutschen Lehrertags. Zur Herbsttagung am Freitag in Dortmund werden rund 800 Teilnehmer erwartet.