Bonn (epd)Mit der Bundestagsabgeordneten Maria Flachsbarth und dem nordrhein-westfälischen Landtagsmitglied Thomas Sternberg (beide CDU) gibt es erstmals zwei Bewerber. Der neue Präsident des Zentralkomitees wird für zwei Jahre gewählt und muss von den Bischöfen bestätigt werden.
Präsident Glück hatte bereits vor seiner Wiederwahl im November 2013 angekündigt, nur noch für zwei statt der regulären vier Jahre zur Verfügung zu stehen. Der 75-Jährige CSU-Politiker hatte den Spitzenposten 2009 übernommen, als die katholische Kirche durch die Missbrauchsfälle eine schwere Vertrauenskrise erlebte. Als Präsident des Zentralkomitees warb Glück beharrlich für eine Erneuerung der Kirche, mehr Mitsprache der Laien und einen Dialog auf Augenhöhe zwischen Laien und Bischöfen. Neben dem Mediziner Eckhard Nagel vom evangelischen Kirchentag war er katholischer Präsident des Zweiten Ökumenischen Kirchentags 2010 in München. Die Katholikentage in Mannheim (2012) und Regensburg (2014) hat er ebenfalls maßgeblich geprägt.
Flüchtlingssituation wird beraten
Vor den mehr als 200 Mitgliedern der Vollversammlung wird der scheidende Präsident zunächst seinen Bericht erstatten. Vor der Wahl werden sich die beiden Kandidaten vor dem Gremium vorstellen. Für die Wahl des Präsidenten ist die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen notwendig.
Weitere Beratungsthemen sind die Flüchtlingssituation, eine kulturpolitische Stellungnahme, sowie die kirchenpolitische Situation nach der Bischofssynode. Der Vollversammlung, die zweimal jährlich zusammentritt, gehören neben Vertretern katholischer Diözesanräte und Verbände auch Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft an, darunter mit Rainer Haseloff, Annegret Kramp-Karrenbauer (beide CDU) und Wilfried Kretschmann (Grüne) drei Länderchefs.