Berlin (epd)"In einigen Regionen wird fast 50 Prozent der Teilzeitkräfte keine Vollzeitstelle angeboten", sagte der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), am Donnerstag in Berlin bei einer Tagung zu den Arbeitsbedingungen in der Altenpflege. "Wir haben es hier mit unfreiwilliger Teilzeit zu tun." Dies sei ein "absolutes Unding".
Defizite bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Gründe für die Vielzahl der Teilzeitstellen im Pflegebereich sind der Lebensrhythmus der Pflegebedürftigen und die Tagesstruktur in der Pflege, wie die Experten aus der Pflegebranche bei der Tagung erläuterten. Demnach kommt es im Arbeitsalltag in den Pflegeeinrichtungen zu Arbeitsspitzen, beispielsweise bei der Vergabe der Mahlzeiten. Um Pflegekräfte dennoch Vollzeit beschäftigen zu können, brauchen die Pflegebetriebe den Experten zufolge eine gute Organisationsstruktur. Die Defizite bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Pflegebranche müssten behoben werden.
Laumann forderte: "Die in der Pflege tätigen Unternehmen sollten gemeinsam mit den Kostenträgern neue, kreative Wege bei der Arbeits- und Aufgabenverteilung gehen." So müssten gerade junge Menschen nach der Ausbildung die Möglichkeit haben, Vollzeit zu arbeiten. Sonst würden sie den Pflegeberufen fernbleiben.