Xavier Naidoo tritt für Deutschland beim Eurovision Song Contest an
Den Song kann das Publikum wählen, der Sänger steht fest: Xavier Naidoo wird Deutschland beim Eurovision Song Contest im kommenden Jahr vertreten.

Hamburg (epd)Der NDR teilte am Donnerstag mit, die Zuschauerinnen und Zuschauer könnten am 18. Februar 2016 in der Show "Unser Song für Xavier" darüber entscheiden, mit welchem Titel der Künstler in Stockholm ins Rennen gehe. Renommierte deutsche Komponisten und Produzenten seien gebeten worden, Song-Vorschläge einzureichen.

Der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber bezeichnete Naidoo als einen Ausnahmekünstler. "Deshalb haben wir uns dazu entschieden, ihn direkt zu nominieren", erklärte er. "Dass Xavier bereit ist, für Deutschland in Stockholm zu singen, ist zugleich Verpflichtung, ihm die besten Voraussetzungen für seinen Auftritt zu schaffen." Wenn feststehe, welche sechs Lieder den Zuschauern zur Auswahl präsentiert werden, sollten Film- und Kunsthochschulen aus Deutschland Ideen für die Inszenierung der Titel einbringen.

Kritik an politischen Äußerungen

"Die Erfolge von Lena, Loseen und Mans Zelmerlöw beim ESC in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass neben der Persönlichkeit des Künstlers und der Stärke der Lieder auch die Inszenierung bei der Punktevergabe eine Rolle spielt", sagte Schreiber. In diesem Jahr war die deutsche Teilnehmerin Ann Sophie mit ihrem Titel "Black Smoke" auf dem letzten Platz gelandet.

Naidoo ist seit 20 Jahren mit seiner Band Söhne Mannheims und als Solokünstler mit Titeln wie "Dieser Weg", "Nicht von dieser Welt" und "Sie sieht mich nicht" in Deutschland erfolgreich. Er gewann unter anderem den Musikpreis Echo, die Goldene Kamera und den Deutschen Fernsehpreis. Beim Fernsehsender Vox moderiert er die Show "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert". Der Künstler zog mit politischen Äußerungen aber auch Kritik auf sich, so wurden ihm Rechtspopulismus, Homophobie und Antisemitismus vorgeworfen.

Der Sänger betonte, er freue sich auf den ESC. "Dieser völkerverbindende Wettbewerb ist für mich etwas ganz Besonderes", sagte er dem NDR zufolge. "Und klar, ich trete an, um das Ding nach Hause zu holen." In den drei Minuten auf der Bühne wolle er auch zeigen, wofür er stehe: "für Liebe, Freiheit, Toleranz und Miteinander".