Insgesamt hätten 25 Millionen Menschen in der Region zu wenig zu essen, erklärte der Humanitäre UN-Koordinator für das Gebiet, Toby Lanzer, am Montag in Genf. Bewaffnete Konflikte und Terrorismus wie in Mali, Klimawandel, eine sich ausbreitende Kriminalität, eine stark wachsende Bevölkerung, Korruption und schwache Regierungen behinderten die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region. Zur Sahel-Zone zählen neben Mali Burkina Faso, Tschad, Gambia, Mauretanien und Niger.
Lanzer rief die Industrienationen dazu auf, den Ländern der Sahel-Zone gezielt zu helfen. Die Menschen blieben nur in der Region, wenn sie wirtschaftliche Perspektiven hätten. Kriminelle Banden erwirtschafteten in der Region mit dem Schmuggel von Waffen und Drogen sowie dem Schleusen von Menschen einen jährlichen Profit von 3,8 Milliarden US-Dollar.
Die Erderwärmung trifft laut dem UN-Koordinator die Sahel-Zone besonders hart. Wiederkehrende Dürren, eine Verschlechterung der Bodenqualität und Überschwemmungen ließen die Anbauflächen und das Weideland immer weiter schrumpfen. Gleichzeitig werde sich die Einwohnerzahl in der Region von heute 150 Millionen bis zum Jahr 2045 auf 300 Millionen verdoppeln.