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Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD) fordert Kulturdolmetscher in Asylunterkünften.
Islamismus: Özoguz fordert Kulturdolmetscher in Asylunterkünften

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hat Kulturdolmetscher in Flüchtlingsunterkünften gefordert.
16.11.2015
epd
Corinna Buschow (epd-Gespräch)

Berlin (epd)Zur Vorbeugung von Radikalisierung hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), verstärkte Anstrengungen in Flüchtlingsunterkünften angemahnt. "Wir brauchen dringend Menschen in den Unterbringungen, die nicht nur die Sprache übersetzen, sondern auch Kulturdolmetscher sind", sagte die Staatsministerin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie könnten verhindern, dass Flüchtlinge Salafisten auf den Leim gehen, die zum Teil vor Flüchtlingsunterkünften für ihre Ziele werben.

Mittler aus den Moscheegemeinden

Solche ehrenamtlichen Helfer gebe es bereits, beispielsweise aus den Moscheegemeinden. Sie würden teilweise die Kultur in den Herkunftsländern kennen und seien deshalb wichtige Mittler. "Dieses gute und sinnvolle Engagement müssen wir besser organisieren und unterstützen, um auch so Radikalisierung vorzubeugen", forderte Özoguz.

Grundsätzlich warnte Özoguz vor einer Verknüpfung der islamistischen Anschläge in Paris und der Flüchtlingsdebatte. "Ich finde es brandgefährlich, das zu vermengen", sagte sie. Nicht die Flüchtlinge seien die Gefahr, sondern die Terroristen. Die allermeisten Flüchtlinge würden gerade vor diesem Terror fliehen. "Wir müssen aufpassen, dass wir mit so einem Generalverdacht nicht erst Menschen in die Arme von Extremisten treiben", warnte die SPD-Politikerin.

Stärkung der Sicherheitsorgane

Özoguz forderte nach dem Anschlägen in Paris eine Stärkung der Sicherheitsorgane. "Das gilt für die Beobachtung von Islamisten, aber auch für den Schutz von Flüchtlingsunterkünften", sagte sie. In diesem Jahr gebe es einen "traurigen Rekord" bei der Zahl fremdenfeindlicher Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und auf Flüchtlinge selbst.