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SPD-Chef Sigmar Gabriel nennt die Diskussion über den Familiennachzug von Flüchtlingen eine «Scheindebatte».
Gabriel: Debatte über Familiennachzug ist «ziemlich albern»
Die große Koalition debattiert über eine Einschränkung des Familiennachzugs für Flüchtlinge aus Syrien. SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisiert die Diskussion als «Scheindebatte».

Berlin (epd)Es sei "ziemlich albern", zur Bewältigung des Flüchtlingsandrangs darüber zu diskutieren, den Nachzug von Familien einzuschränken, wenn im laufenden Jahr 18.000 Menschen über diesen Weg nach Deutschland kommen, sagte Gabriel am Donnerstag in Berlin nach einem Treffen mit Kommunalpolitikern der SPD.

"Der Ausschluss der Familien ist ein falscher Weg", sagte der Vizekanzler zu entsprechenden Forderungen aus der Union. Wenn Familienangehörige nicht nach Deutschland nachkommen dürften, schaffe das nur größere Probleme bei der Integration der Menschen.

Europäische Ebene wichtig

Gabriel warnte vor einer Diskussion über Nebensächlichkeiten und "Scheindebatten über nationale Symbolpolitik". Nur auf europäischer Ebene könne es gelingen, den Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland zu verlangsamen. Gemeinsam müsse eine Sicherung der europäischen Außengrenzen durchgesetzt werden. In einem zweiten Schritt sollen dann "große Kontingente" vereinbart werden, um die Menschen gesichert nach Deutschland und Europa zu bringen.