Berlin, Köln (epd)Jugendliche sind sexuell aktiv und verhüten gut. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellte am Donnerstag in Berlin ihre jüngste Studie "Jugendsexualität 2015" vor. Danach sind die Jugendlichen heutzutage nicht früher sexuell aktiv als in den vergangenen Jahrzehnten. Junge Erwachsene aus Einwandererfamilien sind aus unterschiedlichen Gründen zurückhaltender und vorsichtiger.
Bei der Verhütung verhalten sich alle Gruppen gleichermaßen umsichtig. Mehr als 90 Prozent der 14-bis 17-Jährigen sprechen darüber mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin. Nur noch zwei bis zehn Prozent der deutschen und ausländischen Jungen und Mädchen haben den ersten Sex, ohne ein Verhütungsmittel zu benutzen - noch vor zehn Jahren waren es deutlich mehr.
Mit den Eltern reden
Im Alter von 17 Jahren haben mehr als die Hälfte der Jugendlichen erste sexuelle Erfahrungen gemacht. Bis zum Alter von 21 steigt der Anteil bei den jungen Leuten deutscher Herkunft schneller als bei ihren Altersgenossen mit ausländischen Wurzeln. Gut die Hälfte der Jugendlichen deutscher Herkunft können mit ihren Eltern über Sex und Verhütung reden, bei Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln sind es deutlich weniger. Als Jugendliche mit ausländischen Wurzeln gelten Mädchen und Jungen, die selbst keinen deutschen Pass besitzen oder mindestens ein ausländisches Elternteil haben.
Die repräsentative Befragung von 14- bis 17-Jährigen knüpft an Vorläuferstudien der Bundeszentrale zur Jugendsexualität von 1980 bis 2010 an. Zum ersten Mal wurden neben Jugendlichen auch junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren über Aufklärung in Schule und Elternhaus, erste sexuelle Erfahrungen, sowie Verhütung befragt.