Bremen (epd)An der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stehen die Zeichen auf Kontinuität. Bei der Synodentagung im Bremen wurde der bayerische Landesbischof und bisherige Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm am Dienstag mit dem besten Ergebnis aller Bewerber erneut in den Rat gewählt. Damit bestätigte der 55-Jährige seine Favoritenrolle für die Wahl des Ratsvorsitzenden. Der oberste Repräsentant der 22,5 Millionen Protestanten wird am Mittwoch neu gewählt.
Bedford-Strohm erhielt am Dienstag im ersten Wahlgang 126 von 137 abgegebenen Stimmen und übertraf damit die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit deutlich. Zusammen mit Bedford-Strohm wurden in der ersten Abstimmungsrunde die 52 Jahre alte westfälische Präses Annette Kurschus und die 48 Jahre alte hannoversche Kirchenamtspräsidentin Stephanie Springer in den 15 Mitglieder zählenden Rat gewählt. Die Theologin Kurschus bekam 101 von 137 Stimmen und gilt damit als Anwärterin für den stellvertretenden Ratsvorsitz, über den ebenfalls am Mittwoch entschieden wird.
Noch sechs Sitze zu vergeben
Im zweiten Wahlgang gelang der 54 Jahre alten Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs der Sprung in das Leitungsgremium. In der dritten Abstimmungsrunde wurden der 62 Jahre alte Pharma-Manager Andreas Barner, die 48-jährige Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese (SPD), der 55-jährige hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und der 53 Jahre alte CDU-Politiker Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, in das Leitungsgremium gewählt. Damit waren am frühen Nachmittag noch sechs Sitze im Leitungsgremium zu vergeben.
Synodenpräses Irmgard Schwaetzer gehört dem Rat qua Amt an. Es wurde erwartet, dass die Wahlen bis zum späten Dienstagnachmittag andauern. Die Amtsperiode des neu gewählten Rates beträgt sechs Jahre.
23 Bewerber angetreten
Bedford-Strohm ist seit 2011 Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, 2013 wurde er in den Rat der EKD gewählt. Den Ratsvorsitz übernahm Bedford-Strohm im vergangenen Jahr, nachdem Nikolaus Schneider wegen einer Erkrankung seiner Frau Anne zurückgetreten war.
Für die in Bremen zu vergebenen 14 Sitze im Rat gab es 23 Bewerber. Die Berliner Architektin Gesine Weinmiller und der württembergische Theologieprofessor Joachim Kunstmann zogen nach der zweiten Abstimmungsrunde ihre Kandidatur zurück. Sie hatten keine Aussicht auf das Erreichen der Zwei-Drittel-Mehrheit.