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Heinrich Bedford-Strohm ist bei der Synodentagung im ersten Wahlgang erneut in den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden.
Bedford-Strohm als Favorit für Ratsvorsitz bestätigt
Evangelische Kirche in Deutschland wählt neue Führung
Seit einem Jahr ist Heinrich Bedford-Strohm oberster Repräsentant der deutschen Protestanten. Der Auftakt zu Neuwahlen der Führungsspitze in Bremen zeigt: Der 55-Jährige hat beste Aussichten, im Amt bestätigt zu werden.

Bremen (epd)An der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stehen die Zeichen auf Kontinuität. Bei der Synodentagung in Bremen wurde der bayerische Landesbischof und bisherige Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm am Dienstag mit dem besten Ergebnis erneut in den Rat gewählt. Damit bestätigte der 55-Jährige seine Favoritenrolle für die Wahl des Ratsvorsitzenden. Der oberste Repräsentant der 22,5 Millionen Protestanten wird am Mittwoch neu gewählt.

Bedford-Strohm erhielt am Dienstag im ersten Wahlgang 126 von 137 abgegebenen Stimmen und übertraf damit die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit deutlich. Zusammen mit Bedford-Strohm wurden in der ersten Abstimmungsrunde die 52 Jahre alte westfälische Präses Annette Kurschus und die 48 Jahre alte hannoversche Kirchenamtspräsidentin Stephanie Springer in den 15 Mitglieder zählenden Rat gewählt. Die Theologin Kurschus bekam 101 von 137 Stimmen, die Juristin Springer 94. Im zweiten Wahlgang gelang der 54 Jahre alten Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs (96 von 138 Stimmen) der Sprung in das Leitungsgremium. Die drei Frauen gehörten dem Rat bislang nicht an.

14 Sitze zu vergeben

Bedford-Strohm ist seit 2011 Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, 2013 wurde er in den Rat der EKD gewählt. Den Ratsvorsitz übernahm Bedford-Strohm im vergangenen Jahr, nachdem Nikolaus Schneider wegen einer Erkrankung seiner Frau Anne zurückgetreten war.

Für die in Bremen zu vergebenen 14 Sitze im Rat gab es 23 Bewerber. Die Berliner Architektin Gesine Weinmiller und der württembergische Theologieprofessor Joachim Kunstmann zogen nach der zweiten Abstimmungsrunde zurück. Sie hatten keine Aussicht auf das Erreichen der Zwei-Drittel-Mehrheit.

Synodenpräses Irmgard Schwaetzer gehört dem Leitungsgremium qua Amt an. Es wurde erwartet, dass die Wahlgänge bis zum späten Dienstagnachmittag dauern. Die Amtsperiode des neu gewählten Rates beträgt sechs Jahre.