Rangun (epd)Wenige Tage vor der Parlamentswahl in Myanmar hat Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi die internationale Gemeinschaft vor zu großem Optimismus gewarnt. "Die Wahlen werden bei weitem nicht frei und fair sein," sagte die Oppositionspolitikerin bei einer Pressekonferenz in ihrem Wohnhaus in Myanmars größter Stadt Rangun. Ihre Partei sei besorgt über Unregelmäßigkeiten bei der Vorauswahl und der Stimmabgabe von Auslands-Burmesen. "Wir hoffen das Beste und sind für das Schlimmste gewappnet."
Symbol der Demokratiebewegung
Aung San Suu Kyi ist seit 1988 Symbol der Demokratiebewegung. Damals erschütterten politische Unruhen das südostasiatische Land. Ihre Partei, die Nationale Liga für Demokratie (NLD), gilt als Favorit bei den Wahlen am Sonntag. "Wenn die NLD gewinnt, dann werde ich die Regierung führen, ob ich Präsidentin bin oder nicht", sagte die 70-Jährige selbstbewusst. Suu Kyi darf laut Verfassung nicht das Präsidentenamt übernehmen, da sie mit einem Ausländer verheiratet war.
Am 8. November finden in Myanmar, dem früheren Birma, die ersten demokratischen Wahlen statt. Das Land stand jahrzehntelang unter Militärherrschaft. Seit März 2011 ist eine zivile Regierung im Amt, die allerdings überwiegend aus Ex-Militärs besteht.