Frankfurt a. M. (epd)Die Palliativmedizin umfasst neben der ärztlichen Versorgung mit Schmerzmedikamenten auch die pflegerische Betreuung der Patienten. Zudem begleiten Psychologen, Seelsorger und Sozialpädagogen die Sterbenden.
Versorgung unheilbarer Kranker
Generell kann zwischen einer allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung unterschieden werden. Erstere umfasst die Behandlung von Patienten, die sich im Frühstadium einer lebensbedrohlichen Krankheit befinden. Ihre Betreuung kann durch Haus- und Fachärzte, Pflege- und ambulante Hospizdienste, sowie in stationären Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern erfolgen.
Nach Angaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands gibt es in Deutschland etwa 250 Palliativstationen in den Krankenhäusern. Dabei handelt es sich um stationäre Einrichtungen, die von Ärzten geleitet werden. Versorgt werden unheilbar kranke Menschen, die aufgrund ihrer Beschwerden und Symptome eine Krankenhausbehandlung benötigen. Das Ziel ist eine anschließende Entlassung der Patienten nach Hause.
Menschen im Endstadium ihrer Krankheit können die spezialisierte Palliativversorgung in Anspruch nehmen. Diese umfasst eine besonders intensive Betreuung durch ein spezialisiertes Palliativ-Team. Die Behandlung kann in stationären Hospizen oder ambulant im häuslichen Umfeld der Patienten erfolgen.
Diese sogenannte Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) wurde im Rahmen der Gesundheitsreform 2007 eingeführt und soll dem Wunsch vieler Patienten nachkommen, in vertrauter Umgebung sterben zu wollen. Ein Team aus Ärzten und Pflegekräften, Psychologen, Seelsorgern und Pflegediensten kümmert sich dabei intensiv um den Sterbenden. Die Kosten für die allgemeine und spezialisierte Palliativversorgung tragen die Krankenkassen.
Ländliche Regionen unterversorgt
Etwa 10 bis 15 Prozent der Sterbenden benötigen laut dem Deutschen Hospiz- und Palliativverband eine spezialisierte Palliativversorgung. In Deutschland gebe es etwa 300 Palliativ-Teams. In den vergangenen Jahren habe sich die Anzahl der palliativen Betreuungseinrichtungen in Deutschland gut entwickelt. Dennoch bestehe gerade in manchen ländlichen Regionen Bedarf an weiteren palliativen Versorgungsangeboten.
Die Palliativmedizin ist Teil der ärztlichen Ausbildung, die Palliativpflege Inhalt der Ausbildung zum Kranken- oder Altenpfleger. Für die SAPV müssen sich die beteiligten Berufsgruppen gesondert fortbilden lassen.