epd-bild/Jochen Guenther
Bundespräsident Joachim Gauck.
Gauck: Hospiz- und Palliativmedizin Alternative zu Sterbehilfe
Bundespräsident Joachim Gauck ist skeptisch, ob es diese Woche zu Neuregelungen zur Sterbehilfe kommt. Hingegen forderte er, die Arbeit der Palliativmediziner und Sterbebegleiter bekannter zu machen.

Berlin (epd)Vor der Abstimmung im Bundestag über eine mögliche Neuregelung der Hilfe beim Suizid hat sich Bundespräsident Joachim Gauck deutlich skeptisch über mehr Möglichkeiten zur Sterbehilfe geäußert. "Nicht durch die Hand eines anderen sollen die Menschen sterben, sondern an der Hand eines anderen", zitierte Gauck den früheren Bundespräsidenten Horst Köhler am Montag bei einer Diskussion in Berlin. Besser könne er es heute auch nicht sagen, ergänzte Gauck.

Sterbenden Angst nehmen

Gauck hatte mehrere Experten zum Thema Hospiz- und Palliativversorgung ins Schloss Bellevue eingeladen. Palliativmediziner und Sterbebegleiter gäben eine andere Antwort auf Ängste am Lebensende. Sie nähmen einen Teil der Angst, aus der in vielen Fällen der Ruf nach Sterbehilfe erwächst. Dieses Engagement müsse weiter bekannt gemacht werden, forderte der Bundespräsident laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript.

Der Bundestag beschäftigt sich in dieser Woche gleich zweimal mit Fragen am Lebensende. Am Donnerstag berät das Parlament abschließend über ein Gesetz, das die Versorgung in Hospizen und auf Palliativstationen verbessern soll. Am Freitag ist die Abstimmung über eine mögliche Neuregelung der Hilfe zum Suizid geplant. Die fraktionsübergreifenden Initiativen aus dem Parlament reichen von einem Verbot der Hilfe bei der Selbsttötung bis zu einer ausdrücklichen Erlaubnis dieser Form der Sterbehilfe für Vereine und Ärzte.