"Ich suchte Kontakt zur US-Botschaft und bot denen an, dass ich mich gegen ihn austauschen lasse", sagte Wallraff dem Magazin der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe). Die Botschaft habe ihm jedoch klar gemacht, dass ein Austausch nicht infrage komme, weil Wallraff kaum Überlebenschancen habe. Auch sein Angebot, das vom IS geforderte Lösegeld aufzubringen, hätten die Amerikaner abgelehnt.
Von ihrem Entschluss abgebracht
Den Angaben zufolge ereignete sich der Vorfall im vergangenen Jahr. Der Entführte war demnach Peter Kassig, ein ehemaliger US-Soldat, der eine Hilfsorganisation für Opfer des syrischen Bürgerkriegs gegründet hatte. Kassig wurde schließlich im November 2014 vom IS in Syrien getötet. Zu seiner Motivation sagte Wallraff: "Hätte man mich öffentlich massakriert, hätte es in Deutschland eventuell muslimische Jugendliche, die sich zum IS hingezogen fühlen, und für die ich wegen meiner Initiativen für Einwanderer vielleicht eine Orientierung bin, nachdenklich gemacht und sie am Ende von ihrem Entschluss abgebracht."