Berlin (epd)1,9 Millionen Berufstätige waren im vergangenen Jahr mit psychischen Problemen krankgeschrieben, heißt es in der Auswertung von Versichertendaten, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Das ist umgerechnet jeder 20. Arbeitnehmer.
Psychische Erkrankungen verursachten dem DAK-Report zufolge 6,3 Millionen Fehltage. Mit 112 Fehltagen je 100 Versicherten waren an erster Stelle Depressionen für den Arbeitsausfall verantwortlich, an zweiter Stelle folgten sogenannte Anpassungsstörungen mit 42 Fehltagen je 100 Versicherten. Anpassungsstörungen haben offenbar die Mode-Diagnose "Burn-out" abgelöst, die dem Bericht zufolge stark zurückgeht. Anpassungsstörungen sind psychische Reaktionen auf Dauerstress, die zu seelischen oder körperlichen Erkrankungen führen.
Lange Wartezeiten
Obwohl der Bedarf an Therapieplätzen hoch ist, warten die Betroffenen im Durchschnitt sechs Monate, bis sie Hilfe bekommen. Die DAK bietet deshalb ein webbasiertes Selbsthilfeprogramm an, das nach einer bisher unveröffentlichten Studie der Bielefelder Universität zu ersten Erfolgen führt.
Der DAK-Psychoreport basiert auf den Daten von 2,6 Millionen erwerbstätigen Versicherten. Die DAK gehört zu den großen Krankenkassen und hat nach eigenen Angaben 6,1 Millionen Mitglieder.