Rom (epd)Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) meldete am Donnerstag in Rom einen durchnittlichen Preisrückgang von sieben Prozent. Einen derartigen Rückgang im Monatsvergleich gab es zuletzt im Dezember 2008. Die FAO macht unter anderem steigende Vorräte und niedrige Energiekosten verantwortlich. Damit setzt sich ein seit 2010 anhaltender Trend fallender Lebensmittelpreise fort.
Sehr starker Ertrag
Der aus Durchschnittspreisen für Getreide, Fleisch, Milchprodukte, Speiseöl und Zucker errechnete Preisindex fiel im August im Vergleich zum Vormonat um sieben Prozent und im Vergleich zum August des Vorjahres um 15 Prozent. Allein die Zuckerpreise weltweit sanken der FAO zufolge im vergangenen Monat um zehn Prozent, vor allem wegen der anhaltenden Abwertung des brasilianischen Real.
Milchprodukte wurden im gleichen Zeitraum wegen der zurückgehender Nachfrage in China, im Nahen Osten und Nordafrika um neun Prozent billiger. Die Getreidepreise sanken im August um sieben Prozent, während der Index bei Fleischprodukten keine Veränderungen registrierte.
Auf längere Sicht dürften vor allem die Preise für Getreide weiterhin sinken, weil sich ein sehr starker Ertrag abzeichnet. Die FAO korrigierte am Donnerstag ihre Schätzung über die erwartete weltweite Ernte für 2015 auf insgesamt 2.540 Millionen Tonnen nach oben. Im Juli hatte sie noch mit 14 Millionen Tonnen weniger gerechnet.