Berlin (epd)Der Regelsatz für Alleinstehende steige damit zum 1. Januar 2016 auf 404 Euro, meldete die "Bild"-Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf einen Regierungsentwurf. Das Bundeskabinett wolle die Erhöhung am 23. September beschließen. Der Bundesrat solle am 25. September zustimmen.
Dem Bericht zufolge wird bei Paaren der Satz um vier Euro auf 364 Euro je Partner steigen. Der Satz für Kinder bis sechs Jahre solle um drei Euro auf 237 Euro, für Kinder zwischen 7 und 14 Jahren um drei Euro auf 270 Euro angehoben werden. Für Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren seien künftig 306 Euro im Monat vorgesehen, vier Euro mehr als bislang.
Diskussion um Erhöhung
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, kritisierte die Anhebung der Sätze als nicht ausreichend. "Die Erhöhung des Hartz IV-Satzes bedeutet einen Stillstand für die Bezieher", sagte Fratzscher der Zeitung: "Im Vergleich zum deutlichen Lohnanstieg auch der Geringverdienenden ist der Anstieg des Hartz-IV-Satzes niedrig."
Dagegen hält der Arbeitsmarkt-Experte Michael Eilfort, Vorstand der Stiftung Marktwirtschaft, die geplante Anhebung für falsch. "Jede Hartz-IV-Erhöhung ist ein Anreiz zu Nichtarbeit in Deutschland", sagte er der "Bild"-Zeitung: "Wer nicht arbeitet, bekommt automatisch jährlich mehr. Wer arbeitet, nicht."