Berlin (epd)"Wir brauchen faire Handelsbedingungen", sagte er bei seiner Eröffnungsrede des internationalen Forums "Africa beyond 2015" (Afrika jenseits von 2015) am Mittwoch in Berlin.
Afrikanische Interessen berücksichtigen
Müller warb für eine engere Entwicklungszusammenarbeit öffentlicher Geber und privater Investoren. Zudem betonte er, dass die afrikanischen Wirtschaftsinteressen im transatlantischen Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA (TTIP) berücksichtigt werden müssten.
Das Forum, das in den vergangenen Jahren von der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit in Paris ausgetragen wurde, fand aufgrund der deutschen G-7-Präsidentschaft diesmal in Berlin statt. Im Blickpunkt stand insbesondere der UN-Gipfel in New York Ende des Monats. Dort sollen die Nachhaltigkeitsziele beschlossen werden, die die Millenniumsziele aus dem Jahr 2000 ablösen. Die Nachhaltigkeitsziele sind für die afrikanischen Länder von großer Bedeutung, denn sie visieren die vollständige Überwindung von extremer Armut und von Hunger bis 2030 an.
Lebensstil überdenken
Müller sagte, auch Deutschland wolle konkret dazu beitragen, eine Welt ohne Hunger zu schaffen. Dabei dürfe Wirtschaftswachstum aber nicht auf Kosten von Klima- und Umweltschutz gehen, so wie es auch die Nachhaltigkeitsziele vorsähen. Wohlstand und ein nachhaltiges Wirtschaften müssten Hand in Hand gehen. Eine Begrenzung der Erderwärmung um zwei Grad Celsius sei nur in Kooperation mit den afrikanischen Ländern möglich. Dafür biete Deutschland seine Unterstützung an.
Die G-7-Staaten forderte Müller auf, den derzeitigen Lebensstil zu überdenken. Der Wohlstand der reichsten Länder der Erde fuße zu einem großen Teil auf den Ressourcen Afrikas. Es könne jedoch nicht sein, dass 20 Prozent der Menschen 80 Prozent der Ressourcen verbrauchten. Hier müsse es ein Umdenken geben, betonte Müller.
Afrikaner brauchen Perspektiven
Müller äußerte sich in diesem Zusammenhang auch zur aktuellen Flüchtlingsdebatte. 15 bis 20 Prozent der Flüchtlinge stammten aus afrikanischen Ländern, hob der Entwicklungsminister hervor. Es reiche nicht aus, Schlepper zu bekämpfen. Die Afrikaner brauchten in ihrer Heimat Perspektiven und die Aussicht auf ein Leben in Sicherheit und Wohlstand.