Berlin (epd)Das teilte der Arzneimittel-Experte Gerd Glaeske anlässlich eines Symposiums der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) am Dienstag in Berlin mit. Die Steigerung falle höher aus als die Zunahme der Erkrankungen.
Besser zu Fachärzten
Die Hälfte aller Patienten mit Depressionen wird von Hausärzten und Internisten behandelt. Eine fachärztliche Betreuung wäre die bessere Alternative, sagte Glaeske. Ein Großteil der Antidepressiva werde ohne die Begründung einer einschlägigen Depression verordnet und dies insbesondere älteren Menschen, vor allem Frauen. Aus den Krankenkassendaten allein lasse sich indes nicht erkennen, wo eine Unter-, Über- oder Fehlversorgung vorliege, sagte Glaeske.
Nach Angaben der DGPPN gibt es klare medizinische Leitlinien für den Umgang mit Antidepressiva: Bei leichten und mittleren Depressionen wird ihre Anwendung nicht empfohlen. Bei schweren Depressionen soll die Einnahme nicht ohne eine begleitende Psychotherapie und weiterreichende Interventionen wie Bewegungstherapien oder sozialem Verhaltenstraining erfolgen.