Brand in Flüchtlingsunterkunft nicht durch Defekt ausgelöst
Die Ursache des Brandes in einer Flüchtlingsunterkunft im südhessischen Heppenheim ist weiter unklar.

Darmstadt (epd)Vermutlich sei das Feuer nicht durch einen technischen Defekt ausgelöst worden, teilte die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Freitagnachmittag mit. Ob der Brand, der in der Nacht zum Freitag im Eingangsflur des Gebäudes hinter der Haustür ausbrach, absichtlich gelegt wurde oder versehentlich entstand, sei noch offen.

Der Brand konnte schnell gelöscht werden. Ein Bewohner hatte sich durch einen Sprung aus dem zweiten Stock schwer verletzt und wurde ins Krankenhaus gebracht. Vier weitere Bewohner erlitten leichte Rauchvergiftungen und wurden medizinisch versorgt. Das Landeskriminalamt nahm nach Angaben der Staatsanwaltschaft gemeinsam mit der Polizei Ermittlungen auf und untersucht die Brandspuren. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) besuchte den Ort am Freitagmorgen.

340 Anschläge auf Unterkünfte

In dem dreistöckigen Gebäude waren 65 Menschen gemeldet, unter anderem aus Äthiopien, Eritrea, dem Irak, Syrien und Nigeria. In der Nacht selbst seien 29 Personen anwesend gewesen, hieß es. Die Bewohner wurden vorübergehend beim Deutschen Roten Kreuz in Heppenheim untergebracht. Nach der Reinigung der Unterkunft sollten sie nach Auskunft der Staatsanwaltschaft noch diesen Freitagabend zurückkehren können.

In Deutschland kommt es immer wieder zu Brandanschlägen auf geplante, aber auch auf bereits bewohnte Flüchtlingsheime. Bis Ende August wurden mehr als 340 Anschläge auf Unterkünfte von Asylbewerbern gezählt. Das sind in den ersten acht Monaten des Jahres bereits fast doppelt so viele wie im Gesamtjahr 2014.