Genf, Bangui (epd)Im jüngsten Fall sei angeblich eine Teenagerin vor rund einem Jahr von einem Soldaten missbraucht worden, der Mitglied der französischen Einsatztruppe Sangaris sei, erklärte Al-Hussein während eines Besuchs des Landes am Donnerstag. Die Jugendliche habe im April ein Kind zur Welt gebracht.
Sexuelle Übergriffe verhindern
Al-Hussein betonte, es müssten Wege gefunden werden, sexuelle Übergriffe zu verhindern, auch wenn es sich - anders als in bisherigen Fällen - nicht um einen Blauhelm-Soldaten unter UN-Mandat handele. Erst Ende August hatten drei junge Frauen aus der Stadt Bambari UN-Blauhelmen in der Zentralafrikanischen Republik sexuelle Misshandlungen zur Last gelegt.
Die Vereinten Nationen stehen unter Druck, nachdem bereits zuvor mehrere Missbrauchsfälle bei Einsätzen ausländischer Soldaten in dem Land bekanntgeworden waren. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte eine Null-Toleranz-Politik gegen sexuelle Übergriffe angekündigt. Der Leiter der Blauhelm-Mission, Babacar Gaye, wurde entlassen, nachdem unter anderem die Vergewaltigung einer Zwölfjährigen bekanntgeworden war.
Bevölkerung lebt in Armut
Die Zentralafrikanische Republik wird seit 2013 von einem Bürgerkrieg zwischen muslimischen und christlichen Milizen erschüttert. In dem Staat von der doppelten Größe Polens leben knapp fünf Millionen Menschen. Die Regierung und ihre Institutionen haben jenseits der Hauptstadt Bangui nur wenig Einfluss. Trotz großer Rohstoffvorkommen lebt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in Armut.