Rotes Kreuz: Wasser in Syrien nicht als Kriegswaffe einsetzen
Rebellen und Regierung in Syrien unterbrechen immer wieder die Wasserversorgung, um den Gegner unter Druck zu setzen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz fordert die Kriegsparteien auf, Wasser nicht länger als Kriegswaffe einzusetzen.

Genf (epd)"Lebenswichtige Ressourcen für die Bevölkerung, wie die Wasserversorgung, müssen aus dem syrischen Konflikt herausgehalten werden", forderte die Delegationsleiterin der Organisation in Syrien, Marianne Gasser, am Mittwoch in Genf. Allein in der Stadt Aleppo wird ihren Angaben zufolge immer wieder gezielt die Wasserversorgung unterbrochen, um die verbliebenen zwei Millionen Menschen zu zermürben. Ähnlich stelle sich die Lage in der Hauptstadt Damaskus dar, erklärte Gasser. In beiden Fällen würden Pumpwerke oder andere Versorgungseinrichtungen von einer Kriegspartei besetzt, um Druck auf die Gegner auszuüben.

Fünf Jahre nach Beginn der Kämpfe ist die Infrastruktur in Syrien laut Gasser schwer beschädigt. Nur die Hälfte der früheren Kapazität sei noch vorhanden. Vielerorts müssten Bohrlöcher gegraben werden. Auf diese Weise haben das Internationale Rote Kreuz und der Syrische Rote Halbmond den Angaben zufolge zuletzt 16 Millionen Syrer mit Trinkwasser versorgt.