Frankfurt a.M. (epd)"Die diesjährige Longlist ist eine aufschlussreiche Landkarte, sie bildet die Vielfältigkeit und Vielstimmigkeit der deutschsprachigen Literatur ab", sagte Jurysprecherin Claudia Kramatschek am Mittwoch in Frankfurt am Main. In ihr sei auch die Welt zu Hause, denn die ausgewählten Werke handelten auch von den "Seelendramen afrikanischer Flüchtlinge, den Weiten Afghanistans oder den engen Gassen eines Istanbuler Armenviertels".
Jury zeichnet den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus
Die sieben Jurymitglieder sichteten insgesamt 199 Titel, die zwischen Oktober 2014 und dem 16. September dieses Jahres erschienen sind oder noch erscheinen. Zu der Auswahl gehören die jüngsten Werke von Alina Bronsky ("Baba Dunjas letzte Liebe"), Ilija Trojanow ("Macht und Widerstand") und Feridun Zaimoglu ("Siebentürmeviertel"). Auch Jenny Erpenbeck ("Gehen, ging, gegangen"), Ulrich Peltzer ("Das bessere Leben") und Clemens J. Setz ("Die Stunde zwischen Frau und Gitarre") sind vertreten.
Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Preisträger erhält 25.000 Euro, die fünf Finalisten jeweils 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Roman "Kruso" von Lutz Seiler das Rennen gemacht.
Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2015 gehören neben Claudia Kramatschek an: Markus Hinterhäuser (Wiener Festwochen), Rolf Keussen (Mayersche Droste, Düsseldorf), Ursula Kloke (Botnanger Buchladen, Stuttgart), Ulrike Sárkány (Norddeutscher Rundfunk), Christopher Schmidt ("Süddeutsche Zeitung") und Bettina Schulte ("Badische Zeitung").
Shortlist wird am 16. September veröffentlicht
Im nächsten Schritt wählen die Juroren aus den Titeln der Longlist sechs Titel für die Shortlist aus, die am 16. September veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung, dem 12. Oktober, erfahren die sechs Autoren, an wen von ihnen der Preis geht.