Berlin (epd)Der Direktor des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Harald Herrmann, sieht einen langfristigen Trend zu wachsenden Großstädten und schrumpfenden Dörfern. Man müsse lernen, mit diesen Schrumpfungsprozessen umzugehen, sagte Herrmann am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur: "Wir sollten uns damit beschäftigen: Wie können wir gleichwertige Lebensverhältnisse sichern auch unter Schrumpfungsbedingungen? Wie können wir eine gute Lebensqualität im ländlichen Raum erhalten?"
Universitätsstädte beliebt
Nötig seien Strategien zur Anpassung der Infrastruktur, sagte der Wissenschaftler. Dabei müsse über kommunale Grenzen hinweg zusammengearbeitet werden. Am Donnerstag will das Bundesinstitut in Berlin eine neue Studie vorstellen. Die Forscher kommen darin zu dem Ergebnis, dass die Bevölkerung in den deutschen Großstädten zwischen 2008 und 2013 um durchschnittlich 2,8 Prozent gewachsen ist. Die Stadt mit dem größten Zuwachs ist demnach Münster. Der Fall Münster sei typisch für die Beliebtheit von Universitätsstädten, sagte Herrmann.