Köln, Maastricht (epd)Rund 17 Prozent aller angehenden Hochschulabsolventen möchten nach dem Studium am liebsten in der Medien- und Verlagsbranche arbeiten. Damit ist die Branche die beliebteste von allen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Befragung der Universität Maastricht und der Jobvermittlung Studitemps hervorgeht. Laut der Befragung liegt die Medienwelt noch vor der Automobilindustrie (11,9 Prozent) und der Unternehmensberatung (7,4 Prozent). Alle übrigen untersuchten 22 Wirtschaftsbereiche müssen sich demnach mit einstelligen Werten begnügen. Insgesamt wurden 20.000 Studenten befragt.
Angst vor Arbeitslosigkeit
Ein Job-Wunsch in der Medienbranche geht allerdings mit Angst vor Arbeitslosigkeit einher: 44 Prozent der Studenten haben bei dieser Berufswahl laut der Befragung große Sorgen, am Anfang ihres Berufslebens arbeitslos zu sein - mehr als in jedem anderen untersuchten Wirtschaftsbereich. Der moderate durchschnittliche Wunschlohn im Medienbereich sei mit 32.600 Euro brutto pro Jahr ein Resultat aus diesen Berufsängsten. Angehende Wirtschafts- und Steuerprüfer wünschen sich dagegen ein Einstiegsgehalt von 46.900 Euro.
Zugleich versprechen sich die Absolventen von einem Job im Medien- und Verlagsbereich offenbar keine übergroße Zufriedenheit: Mit 6,83 von maximal 10 Punkten auf der Skala der erwarteten Zufriedenheit liege die Branche auch hier im hinteren Bereich des Gesamtrankings. "Die häufig eher negativen Nachrichten aus dem Medienbereich führen sicherlich mit zur großen Sorge beim akademischen Nachwuchs, eine Festanstellung beim Berufsstart zu bekommen", sagte Eckhard Köhn, Managing Director von Studitemps. Er forderte die Branche auf, zu den Berufsanfängern noch während ihres Studiums Vertrauen und langfristige Beziehungen aufzubauen.
ARD besonders beliebt
Die fünf am häufigsten genannten Wunsch-Arbeitgeber bei Studenten in der Medien- und Verlagsbranche sind die ARD (15 Prozent), ProSiebenSat.1 (14 Prozent), das ZDF (12 Prozent), Axel Springer (7 Prozent) und der Cornelsen-Verlag (6 Prozent). Die Befragung ist Teil der Studienreihe "Fachkraft 2020" zur wirtschaftlichen und allgemeinen Lebenssituation der Studierenden in Deutschland.