Washington (epd)Auftakt ist laut dem amerikanischen ALS-Verband am Freitag (31. Juli). Auch in diesem Jahr würden wieder Prominente mitmachen, versprach Brian Frederick, Sprecher des Verbandes ALS Association. Namen wollte er jedoch noch nicht verraten.
Die "Ice Bucket Challenge" gilt als eine der erfolgreichsten Social-Media-Kampagnen, die es jemals gegeben hat. Vor einem Jahr hatten sich Prominente und in der Folge Tausende weitere Menschen weltweit einen Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet, um auf die tödliche Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) aufmerksam zu machen. Internetnutzer nominierten sich dafür gegenseitig. Wer nominiert war, sollte entweder 100 Dollar an eine ALS-Stiftung spenden oder eine Eisdusche über sich ergehen lassen. Viele kippten sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf und spendeten. Zahlreiche Teilnehmer stellten Beweisvideos ins Internet, unter anderem Microsoft-Gründer Bill Gates und Facebook-Chef Mark Zuckerberg.
17 Millionen Menschen machten mit
Im Sommer 2014 brachte die Aktion nach Angaben des ALS-Verbandes 220 Millionen Dollar für Forschung und Patientenbetreuung ein. Weltweit hätten 17 Millionen Menschen mitgemacht. Der Verband will nun jedes Jahr zu der Kampagne aufrufen - bis ein Heilmittel gefunden ist. Es gebe viel zu tun, schrieben die Initiatoren Pat Quinn und Pete Frates auf ihrer Webseite. Die Entwicklung eines Medikaments gegen ALS erfordere bis zu zwei Milliarden Dollar. Die Versorgung eines Patienten koste in den USA zusätzlich zu den Leistungen der Krankenversicherung pro Jahr mehr als 250.000 Dollar.
Die Spenden-Expertin Daniela Felser ist skeptisch, ob die Wiederauflage der "Ice Bucket Challenge" einen ähnlichen Erfolg wie im vergangenen Jahr erreichen kann. Eine solche Begeisterung zu initiieren sei schwer wiederholbar, sagte die Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrates dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Die Idee ist einfach schon bekannt. Menschen kann man eher mit etwas Neuem interessieren."
Verfall der Körperfunktionen
In Deutschland leiden etwa 6.000 Menschen an der unheilbaren Nervenkrankheit, die meist innerhalb weniger Jahre zum Tod führt. Sie lässt die Nervenzellen, die die Muskulatur steuern - die sogenannten Motoneuronen - absterben. Signale können zwischen Gehirn, Rückenmark und Muskeln nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Betroffene verlieren nach und nach die Kontrolle über Arme und Beine, Stimme, Schluckfunktion und schließlich über die Atmung. Dabei bleiben sie aber bei vollem Verstand und müssen so dem Verfall ihrer Körperfunktionen zusehen.