Frankfurt a.M. (epd)Der männliche Täter stamme aus Bonn und habe somalische Wurzeln, berichtete der britische Sender BBC unter Berufung auf einen anonymen somalischen Ermittler. Bei dem Anschlag am Sonntag wurden mindestens 15 Menschen getötet und weitere verletzt.
Nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" ist der mutmaßliche Attentäter ein Islamist, der zu einer Gruppe radikaler Somalier gehörte und in der islamistischen Szene im Rhein-Main-Gebiet verkehrte. Demnach wurde er bereits 2008 an einer Ausreise gehindert, die ihm dann drei Jahre später gelang. Er sei über Ägypten nach Somalia gereist und habe sich der dortigen Terrororganisation Al-Shabaab angeschlossen, die die Verantwortung für den Anschlag übernahm. Die Zeitung beruft sich auf deutsche Sicherheitskreise.
Mehrere Anschläge auf Hotels
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Anschlag. Solche Attentate könnten die UN nicht davon abhalten, den Menschen und der Regierung in Somalia auf dem Weg zu einer friedlichen Zukunft zu helfen, erklärte Ban am Montag (Ortszeit) in New York.
Der Angreifer hatte ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in die Mauer des Komplexes gefahren. Das Hotel "Jazeera Palace" ist bei ausländischen Diplomaten und Politikern beliebt, mehrere Länder, darunter China, Katar und Ägypten, haben ihre Botschaften dort. Das Hotel gilt als eines der sichersten in der somalischen Hauptstadt. Bei dem Anschlag handelte es sich laut BBC um eine der schwersten Explosionen in Mogadischu seit mehreren Jahren.
Al-Shabaab kämpft gegen westliche Einflüsse in Somalia und hat bereits mehrfach Anschläge auf Hotels in der Hauptstadt verübt. Sie kontrolliert immer noch weite Teile Somalias, obwohl insgesamt 22.000 Soldaten unter dem Mandat der Afrikanischen Union zur Bekämpfung der Terroristen stationiert sind. In den Reihen der Terroristen sollen mehrere Europäer und US-Amerikaner kämpfen.