Frankfurt a.M. (epd)Etwa 700.000 mittelständische Betriebe werden in Deutschland derzeit von einer Frau geführt. Das geht aus einer Erhebung von KfW Research auf Basis des KfW-Mittelstandspanels hervor, deren Ergebnisse am Dienstag in Frankfurt am Main vorgestellt wurden. Im Jahr 2013, für das die aktuellsten repräsentativen Zahlen vorliegen, erreichte die Quote von Frauen in Leitungsfunktion 19,4 Prozent.
"Die wirtschaftliche Bedeutung frauengeführter mittelständischer Unternehmen ist beträchtlich, aber nach wie vor sind Chefinnen unterrepräsentiert", betonen die Autoren der Studie. Seit der Jahrtausendwende pendelt der Anteil kleiner und mittlerer Unternehmen mit weiblichen Chefs zwischen 15 und knapp 20 Prozent.
Weniger Mitarbeiter und geringere Umsätze
Weiter ist der Untersuchung zu entnehmen, dass fast 60 Prozent der Firmen in weiblicher Hand auf den Dienstleistungssektor entfallen. Dazu gehören etwa Unternehmen aus dem Bereich Pflege oder Aus- und Weiterbildung ebenso wie Anwaltskanzleien, PR-Büros sowie Finanz- und Personalberatungen. Unternehmen aus diesen Branchen haben in der Regel weniger Mitarbeiter und erzielen geringere Umsätze als Unternehmen anderer Sektoren wie Bau, Handel und verarbeitendes Gewerbe.
Im Bereich "Erziehung und Unterricht" weist fast jedes zweite mittelständische Unternehmen eine Frau an der Spitze auf (46 Prozent), im Gastronomie- und Hotelgewerbe sind es 33 Prozent, im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen 30 Prozent. Nur sehr selten frauengeführt sind dahingegen mittelständische EDV-Unternehmen (Chefinnen-Anteil 0,2 Prozent) und Firmen im Kraftfahrzeughandel (vier Prozent).