Göttingen (epd)"Seit der Regierungsübernahme durch Muhammadu Buhari am 29. Mai sind 132 Menschen bei Terroranschlägen von Boko Haram getötet und 127 Personen verletzt worden", sagte der Afrikareferent der Organisation, Ulrich Delius, am Montag in Göttingen. Buhari ist einer von fünf afrikanischen Staats- und Regierungschefs, die zum G-7-Gipfel auf Schloss Elmau eingeladen war. Er wurde im März zum Präsidenten Nigerias gewählt.
Kampf gegen Korruption
Allein auf eine militärische Zerschlagung der Terrororganisation zu setzen sei jedoch nicht der richtige Weg, betonte Delius. Die G-7-Staaten müssten Unterentwicklung und Korruption in Nigeria bekämpfen. Nur so könne der Norden Nigerias, wo die Islamisten die Bevölkerung terrorisiert, stabilisiert werden. Der frühere General Buhari hat seit seiner Amtsübernahme vor allem den militärischen Kampf gegen Boko Haram herausgestellt. Vergangene Woche bekräftigte er, Nigerias Militär sei stark genug, um die Islamisten zu besiegen. Die nigerianische Armee wird im Kampf gegen die Terroristen von den Nachbarländern Tschad, Kamerun und Nigeria unterstützt.
Kampf gegen Terrorismus
Der Kampf gegen den Terror stand für den zweiten Tag des G-7-Gipfels in Oberbayern auf der Tagesordnung, ebenso wie Initiativen gegen Hunger und Armut und die Bekämpfung schwerer Krankheiten wie Ebola. Neben Buhari reisten aus Afrika der tunesische Präsident Beji Caid Essebsi, die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf, der äthiopische Ministerpräsident Hailemariam Desalegn und der senegalesische Präsident Macky Sall an.