Berlin (epd)Die Auszeichnung eines Vereins gegen Tierleid wird zum ersten Mal vergeben. In einem offenen Brief an die Preisverleiher schreibt die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, Singer habe sich zwar um die Förderung der Tierrechte verdient gemacht. Das Lebensrecht von Menschen mit schweren Beeinträchtigungen stelle er jedoch infrage.
Sprecher für Tierrechte
Peter Singer ist seit langem umstritten, weil er unter anderem den Status von Menschen mit bestimmten schweren Behinderungen als Persönlichkeit infrage stellt. Sein 1975 veröffentlichtes Buch "Animal Liberation" gilt als wegweisend für die sogenannte Tierrechtsbewegung.
Sensibilität für Gleichwertigkeit menschlichen Lebens fehlt
Der Philosoph bezweifle den in Deutschland und in der internationalen Staatengemeinschaft garantierten Schutz des Lebens eines jeden Menschen, schreibt die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Schmidt in dem am Freitag veröffentlichten Brief. So führe die Auszeichnung zu einer Diskriminierung von Menschen mit schweren Beeinträchtigungen, die im Grundgesetz verboten sei. Peter Singer mit einem Preis zu ehren, der noch dazu seinen Namen trage, "lässt jede Sensibilität für die Gleichwertigkeit menschlichen Lebens, für die Gleichheit der Menschen vermissen", kritisierte Schmidt.