Überschuldungsrisiko der Deutschen gesunken

Düsseldorf (epd)Das Überschuldungsrisiko der deutschen Verbraucher ist merklich gesunken. In diesem Frühjahr würden weniger Kredite aufgenommen, zugleich werde mehr gespart, erklärte der Geschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Creditreform-Boniversum, Ralf Zirbes, am Mittwoch in Düsseldorf. "Eine Entwarnung können wir aber noch nicht geben." Für die nächsten Monate sei ein Anstieg der Schuldnerzahlen nicht auszuschließen.

Für die Frühjahrsumfrage der Wirtschaftsauskunftei wurden insgesamt 2.600 Verbraucher nach ihrer aktuellen ökonomischen Lage, ihren Verbindlichkeiten, ihrer Bereitschaft zur Kreditaufnahme und möglichen Problemen mit Rückzahlungen befragt. Danach bewerten die Deutschen ihre eigene wirtschaftliche Lage deutlich besser als noch im Winter. 35 Prozent der Befragten bezeichneten ihre aktuelle Lage als gut oder sehr gut, zehn Prozent mehr als im vergangenen Quartal.

Sparneigung sprunghaft gestiegen

Trotz geringer Zinsen für Geldanlagen sei die Sparneigung der Deutschen sprunghaft angestiegen, sagte Zirbes. Derzeit sparen laut Umfrage 37 Prozent der Deutschen regelmäßig. Beim Geldausgeben seien die Verbraucher dagegen deutlich vorsichtiger als noch im letzten Jahr, stellte der Experte fest. Die Kreditnutzung habe insgesamt "deutlich abgenommen". Derzeit geben laut Wirtschaftsauskunftei noch 62 Prozent der Befragten an, Kredite oder sonstige Verbindlichkeiten zu haben. Zugenommen haben allerdings Kredite zur Finanzierung von Immobilien, nach Einschätzung der Experten vermutlich wegen der derzeit günstigen Zinsen.

Auch der subjektive Schuldenstress ist gegenüber dem letzten Quartal spürbar gesunken. Derzeit haben etwa elf Prozent der deutschen Verbraucher häufig das Gefühl, dass ihnen ihre finanziellen Verbindlichkeiten über den Kopf wachsen. Im Winter waren es noch 14 Prozent.