Bremen (epd)Das Wissen über die Bibel und ihre Bedeutung in der Gesellschaft gehen nach Einschätzung des leitenden Bremer Theologen Renke Brahms massiv zurück. "Die Kenntnisse nehmen dramatisch ab", sagte er am Mittwoch in seinem Bericht vor der Synode der Bremischen Evangelischen Kirche. "Was bei älteren Gemeindegliedern vielleicht noch bekannt ist, ist bei jüngeren Menschen vollkommen unbekannt." Dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte Brahms: "Natürlich merken wir, dass der Grundwasserspiegel biblischen Wissens sinkt."
Selten in Familie weitergegeben
So berichte die Krankenhausseelsorge, dass sie in ihrer Arbeit nur noch selten an christliche Inhalte anknüpfen könne. Auch in den Familien werde der christliche Glaube nur noch selten weitergegeben, sagte Brahms. In den Schulen gebe es vielfach keinen Religionsunterricht.
Die Kirche sollte daher nach Meinung des Theologen das aktuelle Themenjahr "Bild und Bibel" der Lutherdekade nutzen, um die Bibel wieder mehr ins Gespräch zu bringen. Die Themenjahre dienen der Vorbereitung auf den 500. Jahrestag des Thesenanschlags von Martin Luther (1483-1546) im Jahr 2017.