Berlin (epd)Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) fordert mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger. Sie betonte: "Eine Welt ohne Hunger ist keine Utopie."
Die Autoren der Studie mit dem Titel "Unser tägliches Brot gib uns heute" plädieren vor allem für eine Neuausrichtung der Agrarpolitik. Dazu müsse das Recht auf Nahrung ins Zentrum politischer Bemühungen gestellt werden. Kleinbäuerliche Familienbetriebe in armen Ländern müssten besonders unterstützt werden.
Lokale und regionale Märkte unterstützen
Ein Boom bei Agrarinvestitionen habe dazu geführt, dass sich Großinvestoren der Landwirtschaft zuwendeten und großflächig Monokulturen betrieben, heißt es in der Veröffentlichung. Kleinbauern, Landarbeiter, Hirten und Fischer bräuchten mehr Hilfe, um sich selbst besser versorgen und lokale und regionale Märkte beliefern zu können.
Nach Angaben der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen hungern weltweit mehr als 800 Millionen Menschen. Rund zwei Milliarden Menschen leiden an Vitamin- und Mineralstoffmangel. Die UN haben das Ziel gesetzt, bis spätestens 2030 den Hunger in der Welt zu überwinden.
Spekulationen mit Nahrungsmitteln eindämmen
Die Evangelische Kirche forderte die Bundesregierung auf, Ernährungssicherheit, Armutsbekämpfung und Agrarentwicklung zum Top-Thema zu machen. Dazu gehört laut der Studie auch, die Spekulation mit Nahrungsmitteln einzudämmen. Zudem müssten handelsverzerrende Agrarsubventionen abgeschafft werden und Leitlinien zur verantwortlichen Regierungsführung bei Landnutzungsrechten gelten. Sie sollten zu verbindlichen Standards in der deutschen Außenwirtschaftsförderung und bei internationalen Finanzinstituten werden.