Nairobi, Frankfurt a.M. (epd)Eine schwere Dürre infolge des Wetterphänomens El Niño gefährde bis zum Jahreswechsel die Ernährung von 22 Millionen Menschen in der Region, heißt es in einem Bericht des UN-Büros zur Koordination humanitärer Hilfe (Ocha), der am Freitag in Nairobi veröffentlicht wurde. Zugleich müssten sich viele Gebiete in Ostafrika auf Überflutungen durch schwere Regenfälle einstellen.
Zahl der unterernährten Kinder zugenommen
In Äthiopien sind dem Bericht zufolge inzwischen 8,5 Millionen Menschen wegen der Trockenheit auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Bis Anfang 2016 werde sich ihre Zahl fast verdoppeln, warnen die Experten. Der Anteil unterernährter Kinder habe in Äthiopien, aber auch in Somalia und im Südsudan deutlich zugenommen. Die UN-Organisation schätzt den Bedarf an internationaler Hilfe auf 450 Millionen US-Dollar (405 Millionen Euro).
"El Niño" ist ein alle sieben bis acht Jahre auftretendes Phänomen, das rund um den Globus zu Wetteranomalien führt. Dabei heizt sich der Pazifik stark auf, die Passatwinde bleiben aus und es kommt in vielen Regionen zu monatelangen Dürren. In anderen Gebieten treten stärkere Regenfälle auf.