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Zu wenig Hilfen für die Türkei: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz kritisiert die EU-Flüchtlingspolitik.
Flüchtlingsfrage: EU-Parlamentspräsident fordert mehr Unterstützung für Türkei
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz kritisierte die europäischen Staaten: Sie hätten die Türkei bei der Hilfe für Flüchtlinge nicht aureichend unterstützt.

Düsseldorf (epd)EU-Parlamentspräsident Martin Schulz wirft den europäischen Staaten vor, die Türkei bei der Hilfe für syrische Flüchtlinge im Stich gelassen zu haben. "Der reiche Kontinent Europa sollte sich schämen, Milliardensummen zu versprechen und sie dann nicht zu bezahlen", kritisierte Schulz am Donnerstagabend in Düsseldorf. Der SPD-Politiker würdigte den Umgang der Türkei mit Flüchtlingen aus dem Nachbarland Syrien. Für 600.000 Menschen seien feste Wohnstätten geschaffen worden. Die Kinder könnten in die Schule gehen. "Die Flüchtlinge sind in der Türkei wirklich sicher", betont der Präsident des Europaparlaments. Europa müsse der Bitte von Präsident Recep Tayyip Erdogan um Hilfe nachkommen.

Flüchtlinge im Libanon

Schulz zeigte sich zudem beeindruckt davon, wie Flüchtlinge im Libanon und in Jordanien untergebracht würden. Die Länder seien zwar arm, sagte er. Er bewundere doch die "Großherzigkeit der armen Menschen, mit den Flüchtlingen zu teilen, was sie haben". Für seine Bemühungen um Verständigung und Frieden im Nahen Osten wurde Schulz am Donnerstag mit dem Nahost-Preis der Deutschen Initiative für den Nahen Osten ausgezeichnet.