epd-bild / Andreas Pöge
Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig. Zum "Tag der Bibliotheken" wird um Flüchtlinge geworben.
Asylbewerber sollen Bibliotheken als Orte der Begegnung kennenlernen
Am Samstag ist "Tag der Bibliotheken". Viele Bibliotheken machen Flüchtlingen spezielle Angebote - und das nicht erst seit kurzer Zeit.
23.10.2015
epd
Insa van den Berg (epd-Gespräch)

Berlin (epd)Zum Tag der Bibliotheken am Samstag wirbt die Geschäftsführerin des Deutschen Bibliotheksverbands, Barbara Schleihagen, gezielt um Flüchtlinge. "Asylbewerber können und sollen unsere Häuser als Orte der Begegnung und Bildung kennenlernen", sagte sie im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im Bibliotheksverband sind etwa 2.100 Büchereien zusammengeschlossen. Viele dieser Einrichtungen machen Flüchtlingen spezielle Angebote, wie Schleihagen betonte: Und das "nicht erst jetzt, sondern oftmals schon seit Jahrzehnten."

Zeit, sich fortzubilden

Auf diesem langjährigen interkulturellen Engagement wollen die Büchereien laut Schleihagen nun aufbauen. "In den ersten Wochen haben die Ankommenden ja oft sehr viel Zeit, weil sie auf die Bearbeitung ihres Asylantrags warten." Sie verfügten aber nicht immer über das Geld, um diese Zeit gut zu nutzen, um sich beispielsweise fortzubilden. Hier könnten die Büchereien einspringen. In vielen deutschen Bibliotheken haben die Besucher daher nach Angaben der Verbandsgeschäftsführerin kostenlos Zugang zu Sprachlern-Medien und zu Zeitungen aus aller Welt. Etliche Einrichtungen böten auch freies WLAN.

Für die Ausleihe hingegen ist üblicherweise eine Meldebestätigung nötig, und fast überall wird auch eine Jahresgebühr fällig. Um diese Hürden für Flüchtlinge abzubauen, versuchen laut Schleihagen "viele Bibliotheken, unbürokratische Lösungen über Sponsoren oder Schnupper-Mitgliedschaften zu finden" - so zum Beispiel in Hamburg, München, Magdeburg, Köln und Bremen.