Chile entschädigt Folter-Opfer der Militärdiktatur
In Chile hat der Kongress Entschädigungszahlungen für Gefangene und Folteropfer während der Pinochet-Diktatur beschlossen.
Quito (epd)Alle staatlich anerkannten Opfer erhalten eine einmalige Zahlung von einer Million Pesos (rund 1.270 Euro), wie das Portal "Terra Chile" am Mittwoch (Ortszeit) berichtete. Ehepartnern von Verstorbenen steht 60 Prozent der Summe zu.
Rund 38.000 Menschen Anspruch
Laut Wahrheitskommission zur Aufarbeitung der Diktatur-Verbrechen haben rund 38.000 Menschen Anspruch auf eine Entschädigung. Für Chiles Präsidentin Michelle Bachelet, Minister, Abgeordnete und andere politische Funktionsträger gilt diese Regelung allerdings nicht. Bachelet wurde während der Diktatur verfolgt und floh in die damalige DDR.
Unter der Diktatur von Augusto Pinochet (1973-1990) wurden in Chile etwa 5.000 Menschen getötet, rund 100.000 inhaftiert und gefoltert.