Berlin (epd)Vier von fünf Internetnutzern in Deutschland (80 Prozent) halten laut einer Umfrage ihre persönlichen Daten im Internet für unsicher. Das ist ein Prozentpunkt weniger als vor einem Jahr, wie der Digitalverband Bitkom am Mittwoch in Berlin mitteilte. "Das Vertrauen in die Internetsicherheit erholt sich nach der NSA-Affäre und den immer neuen Cyberangriffen nur sehr langsam", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Das sei ein Hemmnis für die Verbreitung innovativer Online-Dienste. Für die Umfrage befragte Bitkom Research 1.009 Internetnutzer ab 14 Jahren.
Der Umfrage zufolge vertrauen viele Bürger beim Umgang mit ihren persönlichen Onlinedaten weder dem Staat noch der Wirtschaft. Drei Viertel (75 Prozent) der Internetnutzer haben wenig oder gar kein Vertrauen in Staat und Behörden. Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten misstrauen der Wirtschaft.
Angst vor Viren und Trojanern
Am meisten sorgen sich die Nutzer der Umfrage zufolge vor einer Infizierung ihres Computers mit Schadprogrammen: 71 Prozent der Befragten fürchten Probleme durch Viren, Trojaner oder andere schädliche Software. 55 Prozent befürchten eine illegale Nutzung ihrer persönlichen Daten durch Kriminelle, zum Beispiel einen Kreditkartenbetrug. Jeder Zweite (52 Prozent) empfindet die Ausspähung persönlicher Daten durch staatliche Stellen als Bedrohung. 48 Prozent sorgen sich, dass Unternehmen ihre persönlichen Daten illegal nutzen und zum Beispiel unerlaubt an Dritte weitergeben könnten. Angst vor einem Betrug beim Online-Einkauf, bei einer Online-Auktion oder beim Online-Banking haben 44 Prozent der Internetnutzer.
Deutlich weniger Nutzer fürchten sich hingegen vor Cybermobbing (19 Prozent) oder sexueller Belästigung im Internet (15 Prozent). Nur sechs Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich im Internet gar nicht bedroht fühlen.