Genf (epd)Die tödliche Krankheit bedrohe weiter die Menschen in Westafrika, betonte die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan am Dienstag in Genf. Das Virus könne geraume Zeit in Körperflüssigkeiten überleben, zum Beispiel etwa neun Monate in Sperma. Chan forderte Überlebende der Epidemie auf, in der Zeit entweder auf Geschlechtsverkehr zu verzichten oder Kondome zu benutzen.
Hohe Dunkelziffer
Noch bestehen nach Einschätzung von Chan außerdem große Wissenslücken in Bezug auf das Ebola-Virus. Nach zwei Wochen ohne registrierte Neuinfektionen traten in der vergangenen Woche mindestens zwei neue Fälle der gefährlichen Krankheit in Guinea auf. In den drei Schwerpunktländern Guinea, Sierra Leone und Liberia wurden seit Beginn der Epidemie im Frühjahr 2014 knapp 28.500 Fälle registriert, etwa 11.300 Menschen starben. Die Dunkelziffer liegt laut WHO vermutlich deutlich höher. Liberia wurde am 3. September für Ebola-frei erklärt, in Sierra Leone wurden seit etwa drei Wochen keine neuen Fälle bekannt.